Wird Mallorca zur Polo-Insel Europas?

Bereits in der persischen Mythologie von 600 vor Christus finden sich Berichte über den rasanten Sport zu Pferde. Polo breitete sich rasch über Indien und das Kaschmir-Gebiet aus und bedeutet in der Sprache der indisch-pakistanischen Bevölkerung nichts anderes als „Ball“. Die Engländer machten den Sport in Europa zur beliebten Beschäftigung der Adeligen.

Dass Mallorca eine Insel der Pferde ist, dürfte kein Geheimnis sein. Mehrere große Gestüte züchten Pferde für Trabrennen und auch Stierkämpfe, darunter das Gestüt Ses Planes oder die Züchter von Pura Raza Española. Laut dem Magazin „Polo +10“ gibt es auf der Mittelmeer-Insel vier private Polo-Betreiber, wobei nur zwei davon öffentliche Turniere organisieren.

Polo-Schule auf der Finca Son Coll

Der ehemalige deutsche Polo-Meister Christian Völkers renoviert sein nunmehr 20 Jahren mit viel Liebe seine private Finca Son Coll in Port d’es Canonge, inmitten der traumhaften Tramuntana-Landschaft, in der Nähe von Valdemossa und Sóller. Abseits vom Tourismus und nur über eine kurvenreiche Schotterstraße zu erreichen, tut sich hier ein Paradies für Pferde-Liebhaber auf. Nach ersten Turniererfolgen im Jahr 2009, wird hier nun regelmäßig der Son Coll Cup organisiert. Außerdem kann man sich über die Homepage des Unternehmers für Kurse anmelden.

Polo-Farm auf der Finca Sa Barralina

Bereits seit einigen Jahren werden vom Hamburger Daniel Craseman auf der Finca Sa Barralina private Polo-Turniere veranstaltet. Gemeinsam mit Christian Völker soll jedoch in den nächsten Jahren auf Mallorca ein richtiges Polo-Zentrum entstehen, um so auch für die Nebensaison den Tourismus auf der Insel zu beleben. Deshalb möchte er das Areal erweitern und Platz für 120 Pferde in seinem Gestüt schaffen.

Aber nicht alle Mallorquiner sind mit der Ausbreitung dieses Sports einverstanden. So gibt es derzeit die Möglichkeit, in der Gemeinde Campos gegen die Erweiterung des bestehenden Polo-Platzes auf der Finca San Barralina im Hinterland des Naturschutzgebietes von Es Trenc zu stimmen. Das Argument der Umweltschützer von GOB ist der hohe Wasserverbrauch des Polo-Sportes. Es wurde bereits einmal ein Projekt dieser Art vereitelt, als auf der Finca Sa Canova bei Colònia de Sant Jordi eine Polo-Anlage mit 250 Pferden und eine Luxussiedlung für 2000 Personen entstehen sollte.

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